Skriptsprache: Unterschied zwischen den Versionen
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
__NOTOC__ | __NOTOC__ | ||
− | Eine ''' | + | Eine '''Skriptsprache''' (auch '''Scriptsprache''') ist eine [[Programmiersprache]], welche dynamisch durch eine spezielle Laufzeitumgebung, typischerweise einen ''Interpreter'', ''ohne vorherige Kompilierung'' ausgeführt wird. Bekannte Skriptsprachen sind etwa ''Python'', [[JavaScript]], [[Ruby]], ''Perl'' oder [[Lua]]. |
− | Im Gegensatz dazu stehen ''kompilierte Sprachen'', wie etwa [[C]], [[C++]] oder ''Java''. Deren Code wird üblicherweise durch einen ''Compiler'' vor der eigentlichen Ausführung in binäre, also für einen Computer verständliche, Form überführt. Der Begriff ''Programmiersprache'' wird häufig synonym für kompilierte Sprachen verwendet. | + | Im Gegensatz dazu stehen ''kompilierte Sprachen'', wie etwa [[C]], [[C++]] oder ''Java''. Deren Code wird üblicherweise durch einen ''Compiler'' vor der eigentlichen Ausführung in binäre, also für einen Computer verständliche, Form überführt. Der Begriff ''Programmiersprache'' wird häufig synonym für kompilierte Sprachen verwendet, auch wenn Skriptsprachen selbstverständlich ebenfalls Programmiersprachen sind. |
− | Tatsächlich ist die Abgrenzung von | + | Tatsächlich ist die Abgrenzung von Skriptsprachen zu anderen Programmiersprachen schwammig. So gibt es für einige Skriptsprachen auch einen Compiler und es wäre theoretisch möglich, Sprachen wie C auch dynamisch zur Laufzeit zu interpretieren. |
− | Als | + | Als Skriptsprachen gelten daher üblicherweise Sprachen, die primär für die dynamische Ausführung in einer speziellen Laufzeitumgebung konzipiert wurden. Sie sind typischerweise einfacher erlernbar und besitzen eine weniger restriktive [[Syntax]]. Prinzipiell sind Skriptsprachen genauso mächtig und universell einsetzbar wie kompilierte Sprachen. Die Ausführung über einen Interpreter zur Laufzeit schließt allerdings einige Einsatzbereiche aus und führt in aller Regel zu einer etwas niedrigeren Performanz. |
− | + | Zu den Vorteilen von Skriptsprachen gehören dafür die Portabilität (solange der Interpreter dort verfügbar ist, kann Code unverändert auf verschiedenen Betriebssystemen ausgeführt werden), leichtere Erlernbarkeit, schnellere Umsetzbarkeit von Ideen und kein Zwang, sich mit Dingen wie Speicherverwaltung, Zeigern, etc. auseinanderzusetzen. | |
− | |||
− | Das [[Event]]system des [[RPG Maker 2000]] und [[RPG Maker 2003|2003]] keine direkte Eingabe von Code, erfüllt aber formal die theoretischen Kriterien um als | + | ==Skriptsprachen im Maker-Kontext== |
+ | [[RPG Maker XP]], [[RPG Maker VX|VX]] und [[RPG Maker VX Ace|Ace]] verwenden [[Ruby]] als interne Skriptsprache. Seit dem [[RPG Maker MV]] kommt hingegen [[JavaScript]] als Skriptsprache zum Einsatz. | ||
+ | |||
+ | Das [[Event]]system des [[RPG Maker 2000]] und [[RPG Maker 2003|2003]] keine direkte Eingabe von Code, erfüllt aber formal die theoretischen Kriterien um als Skriptsprache klassifiziert zu werden. Insbesondere ist es [[wikipedia:de:Turing-Vollständigkeit|Turing-vollständig]], eines der wichtigsten Merkmale universell einsetzbarer Programmiersprachen. Mittels Patches kann mit [[DestinyScript]] auch eine eigene Skriptsprache eingesetzt werden, sodass die Programmlogik nicht mehr direkt im Maker „zusammengeklickt“ werden muss. | ||
[[Dr. Alzheim]] versuchte mit [[MakerModelingLanguage]] eine außerhalb des Makers verwendbare Notation für das Skriptsystem von RM2k/RM2k3 zu erstellen. Ebenfalls in diese Richtung geht [[TKcode]]. | [[Dr. Alzheim]] versuchte mit [[MakerModelingLanguage]] eine außerhalb des Makers verwendbare Notation für das Skriptsystem von RM2k/RM2k3 zu erstellen. Ebenfalls in diese Richtung geht [[TKcode]]. | ||
[[Kategorie:Scriptsprache|!]] [[Kategorie:Technik]] | [[Kategorie:Scriptsprache|!]] [[Kategorie:Technik]] |
Aktuelle Version vom 4. Februar 2023, 12:07 Uhr
Eine Skriptsprache (auch Scriptsprache) ist eine Programmiersprache, welche dynamisch durch eine spezielle Laufzeitumgebung, typischerweise einen Interpreter, ohne vorherige Kompilierung ausgeführt wird. Bekannte Skriptsprachen sind etwa Python, JavaScript, Ruby, Perl oder Lua.
Im Gegensatz dazu stehen kompilierte Sprachen, wie etwa C, C++ oder Java. Deren Code wird üblicherweise durch einen Compiler vor der eigentlichen Ausführung in binäre, also für einen Computer verständliche, Form überführt. Der Begriff Programmiersprache wird häufig synonym für kompilierte Sprachen verwendet, auch wenn Skriptsprachen selbstverständlich ebenfalls Programmiersprachen sind.
Tatsächlich ist die Abgrenzung von Skriptsprachen zu anderen Programmiersprachen schwammig. So gibt es für einige Skriptsprachen auch einen Compiler und es wäre theoretisch möglich, Sprachen wie C auch dynamisch zur Laufzeit zu interpretieren.
Als Skriptsprachen gelten daher üblicherweise Sprachen, die primär für die dynamische Ausführung in einer speziellen Laufzeitumgebung konzipiert wurden. Sie sind typischerweise einfacher erlernbar und besitzen eine weniger restriktive Syntax. Prinzipiell sind Skriptsprachen genauso mächtig und universell einsetzbar wie kompilierte Sprachen. Die Ausführung über einen Interpreter zur Laufzeit schließt allerdings einige Einsatzbereiche aus und führt in aller Regel zu einer etwas niedrigeren Performanz.
Zu den Vorteilen von Skriptsprachen gehören dafür die Portabilität (solange der Interpreter dort verfügbar ist, kann Code unverändert auf verschiedenen Betriebssystemen ausgeführt werden), leichtere Erlernbarkeit, schnellere Umsetzbarkeit von Ideen und kein Zwang, sich mit Dingen wie Speicherverwaltung, Zeigern, etc. auseinanderzusetzen.
Skriptsprachen im Maker-Kontext
RPG Maker XP, VX und Ace verwenden Ruby als interne Skriptsprache. Seit dem RPG Maker MV kommt hingegen JavaScript als Skriptsprache zum Einsatz.
Das Eventsystem des RPG Maker 2000 und 2003 keine direkte Eingabe von Code, erfüllt aber formal die theoretischen Kriterien um als Skriptsprache klassifiziert zu werden. Insbesondere ist es Turing-vollständig, eines der wichtigsten Merkmale universell einsetzbarer Programmiersprachen. Mittels Patches kann mit DestinyScript auch eine eigene Skriptsprache eingesetzt werden, sodass die Programmlogik nicht mehr direkt im Maker „zusammengeklickt“ werden muss.
Dr. Alzheim versuchte mit MakerModelingLanguage eine außerhalb des Makers verwendbare Notation für das Skriptsystem von RM2k/RM2k3 zu erstellen. Ebenfalls in diese Richtung geht TKcode.