CrossCode
CrossCode |
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Homepage | cross-code.com |
Genre | Modernes Retro-Rollenspiel |
Sprache | Englisch, Deutsch, Japanisch, Koreanisch, Chinesisch |
Neueste Version | 1.4.1 |
Veröffentlichung | 20.08.2018 (Erstveröffentlichung) |
Entwickelt von | Radical Fish Games (Lachsen, R.D., und andere...) |
Erstellt mit | HTML5+ImpactJS |
Herunterladen | Steam GOG |
Status | Fertiggestellt Addons in Entwicklung |
CrossCode ist ein 2018 erschienenes 2D-Action-Rollenspiel des deutschen Indie-Studios Radical Fish Games im Retro-Look. Das Entwicklerteam um Felix „Lachsen“ Klein setzte sich fast vollständig aus Mitgliedern der deutschen RPG-Maker-Szene zusammen.
Obwohl nicht mit dem RPG Maker entwickelt, kann CrossCode daher als eine Art Aushängeschild der deutschen Maker-Szene gesehen werden. Es fand in der Fachpresse breite Beachtung und erhielt dort sehr positive Rezensionen; es ist das vermutlich erfolgreichste kommerzielle Spiel, das von ehemaligen deutschen Maker-Entwicklern veröffentlicht wurde.
CrossCode wurde 2018 für PC (Windows, macOS, Linux) veröffentlicht; 2020 erschien es auch offiziell auf Konsolen (PlayStation 4, Nintendo Switch, Xbox One und etwas später auch Xbox Series X/S).
Hintergrund
Entstehungsgeschichte
Zwar ist CrossCode nicht mit dem RPG Maker entwickelt worden, stammt aber von einem Team, dass sich fast vollständig aus der deutschen Maker-Szene rekrutierte. Felix „Lachsen“ Klein, der Projektleiter und Firmengründer von Radical Fish Games, war bereits seit 2001 in der Maker-Szene aktiv und zählte durch seine vielbeachteten Titel Tara's Adventure und Velsarbor zu den bekanntesten Entwicklern der deutschsprachigen Maker-Community. Das Team von Radical Fish Games hatte über das Multimediaxis-Forum zueinander gefunden.
Die Entwicklung von CrossCode begann 2012. Zu diesem Zeitpunkt war Lachsen noch sehr aktiv in der Maker-Szene, die erste Ankündigung dazu erfolgte dementsprechend im Dezember 2012 im RPG-Atelier.[1] Im selben Post gab Lachsen auch die Einstellung seines Maker-Projekts Velsarbor bekannt, welches gemeinhin als eines der technisch aufwändigsten Maker-Spiele überhaupt gilt. Bereits damals arbeiteten R.D. und viele andere Mitglieder des Multimediaxis-Forums gemeinsam mit ihm am Spiel.
2015 sammelte Radical Fish Games auf der Crowdsourcing-Plattform Indiegogo rund 90.000€ für einen kommerziellen Release des Spiels ein.[2] Im selben Jahr ging das Spiel in den Early-Access und wurde damit erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Am 20. September 2018 erschien das Spiel schließlich offiziell, als Publisher fungierte Deck13. 2020 folgten Konsolenfassungen von CrossCode.
Das Spiel erhielt sehr positive Bewertungen. Laut Stand April 2021 waren fast 92% der Steam-Reviews positiv;[3] auf MetaCritic liegt die Durchschnittsbewertung bei 86%.[4] CrossCode gewann den Deutschen Entwicklerpreis 2018 in der Kategorie „Bestes Indie Game“.[5]
CrossCode wird nach wie vor weiterentwickelt und durch Addons ergänzt. Im Februar 2021 erschien das Addon „A New Home“.[6] Desweiteren gibt es eine Reihe kleinerer DLCs, wie etwa eine männliche Hauptfigur oder andere Skins.
Durch ein öffentliches Github-Repositorium gestaltet das Team die Weiterentwicklung ebenso wie Modding sehr transparent.[7]
Über das Spiel
Technisch setzte CrossCode von Anfang an auf HTML5 und JavaScript und benutzte die Impact.js-Engine, der optische Einfluss klassischer 2D-RPGs ist aber ebenso erkennbar, wie der von RPG-Maker-2000-Spielen. Abgesehen von der unterschiedlichen Auflösung ist CrossCode an vielen Stellen schwer von einem klassischen Maker-Spiel unterscheidbar, auch wenn die Grafik deutlich detaillierter und mit vielen Effekten verfeinert wurde. Wie auch bei Lachsens vorherigem Projekt Velsarbor ist die Grafik erkennbar von den SNES-Klassikern Terranigma und Seiken Densetsu 3 beeinflusst. Da ein kommerzielles Spiel aber selbstverständlich keine Rips verwenden kann, wurden für CrossCode sämtliche Grafiken neuerstellt.[8]
Spielerisch kombiniert CrossCode Elemente klassischer Rollenspiele, mit einem schnellen Action-Kampfsystem und Zelda-artigem Dungeon-Erkunden, inklusive dort versteckter neuer Ausrüstungsgegegenstände.
Eine der zentralen Spielmechaniken in CrossCode ist das Schießen von Energiebällen, das sowohl in Kämpfen als auch beim Lösen vom Rätseln eingesetzt wird. Hierfür muss auch kreativ mit der Physik der Energiebälle experimentiert werden. Diese Energieball-Mechanik geht ursprünglich auf eine Technik-Demo namens Velsarball zurück, welche Lachsen auf einer NATO erst auf dem RPG Maker 2000 entwickelt und später für den Nintendo DS umgesetzt hatte.[1] Vor CrossCode verfeinerte Radical Fish Games das Konzept auch im Rahmen einiger kostenloser HTML5-Spiele, darunter etwa Mega Ninja Hobo.[9]
Nach Entwicklerangaben beträgt die Spielzeit von CrossCode, je nach Spielweise, zwischen 30-80 Stunden. [10] Es gibt über 120 Gegnertypen, sieben unterschiedliche Regionen mit jeweils eigenem Stil.
Skalierende Erfahrungspunkte verhindern ein starkes Überleveln, so dass bei Kämpfen die „Skill“-Komponente nie ganz vernachlässigbar wird. Eine wichtige Rolle spielt auch das effiziente Zusammenstellen der eigenen Ausrüstung, sowohl durch Einkaufen bei Händlern, als auch durch Aufsammeln (und gegebenenfalls Verkauf) gefundener Gegenstände
Insgesamt ist der Schwierigkeitsgrad von CrossCode durchaus fordernd. Dies gilt insbesondere auch für die Rätsel, die speziell im fortgeschrittenen Spielverlauf äußerst komplex werden. Meist ist ein Experimentieren mit der Energieball-Physik Bestandteil der Lösung.
Viele negative älterer 2D-Rollenspiele aus der SNES-Ära wurden in CrossCode korrigiert bzw. komfortabler gemacht, so dass das Spiel trotz der Retro-Grafik durchaus modern wirkt. So läuft das Spiel flüssig, es gibt ein Schnellreise-System, die Laufgeschwindigkeit ist angenehm flott und für Questinformationen muss nicht ständig das Menü aufgerufen werden; diese lassen sich einfach am Bildschirmrand anheften.
Handlung
In CrossCode spielt man ein „Spiel im Spiel“. Die Protagonistin Lea ist ein Avatar im fiktiven MMORPG „CrossWorld“. Sie hat jedoch ihre Erinnerungen verloren; weiß nichts darüber wer sie in der „echten“ Welt ist oder was sie in CrossWorld tun soll. Sogar ihre Fähigkeit zu sprechen besitzt sie nicht mehr und erlernt diese nur sehr langsam wieder. Gleichzeitig wird aber schnell klar, dass Lea keine ganz gewöhnliche Spielfigur in CrossWorlds ist. Zusammen mit Lea erkundet man die farbenfrohe Spielwelt, lernt Freunde und Kameraden kennen und gewinnt dabei langsam auch ihre Erinnerungen zurück.
Bilder
Relevanz für die Maker-Szene
Nach To the Moon, welches mit dem RPG Maker XP entwickelt worden war, hatte es bis zum Erscheinen von CrossCode länger kein Spiel aus dem Umkreis der Maker-Szene zu einem derartigen kommerziellen Erfolg gebracht. Auch in der Fachpresse wurde CrossCode sehr wohlwollend betrachtet. Wenngleich nicht mit dem Maker entwickelt, ist dessen Einfluss auf CrossCode aber offensichtlich. Auch das Team stammte fast komplett aus dem Multimediaxis-Forum, dem ältesten deutschen Maker-Forum.
CrossCode war jedoch nicht das erste größere kommerzielle Spiel aus dem Umkreis der deutschen Maker-Szene; bereits 2007 veröffentlichte Marlex mit Vampires Dawn - Deceit of Heretics ein Handy-Spiel, was sich rund 25.000 Mal verkaufte und durchaus positive Kritiken erhielt.[11] Mit Verkaufszahlen von mehreren Hunderttausend alleine auf Steam[12] ist CrossCode jedoch eine andere Größenordnung und mit deutlichem Abstand der erfolgreichste Titel, der aus der deutschen Maker-Szene heraus entstand. Es kann gewissermaßen als Aushängeschild der Szene gesehen werden, wenngleich es nicht selbst mit dem Maker entwickelt wurde.
Im RPG-Atelier wurde CrossCode, als eines der wenigen Nicht-Maker-Spiele, die es je in die Liste schafften, gleich zwei mal zum Projekt des Monats nominiert. Einmal im Januar 2013 (Platz 1) sowie im Mai 2015 (4. Platz).
In Interviews zum Spiel betonte Lachsen mehrfach, dass die Ursprünge des Teams in der Maker-Szene lägen.[13] Bereits der Name des Studios ist eine Anspielung auf den Nicknamen Lachsen.
Mitwirkende
Radical Fish Games wurde von Felix „Lachsen“ Klein und Stefan „R.D.“ Lange gegründet, die auch einen großen Teil der Entwicklungsarbeit, speziell der Programmierung, leisteten. Dennoch arbeiteten viele weitere Personen aktiv an CrossCode mit. Laut den Credits war die Rollenverteilung wie folgt:
- Felix „Lachsen“ Klein (co-founder): Creative Director; Main Programmer; Story & Lore; Concept Art; Area Level Design; Dungeon Level Design; Menu Design & Programming; Enemy Design & Programming; Quest Design; Overworld Graphics; Effects & Animation; Portrait Design & Graphics; NPC Graphics; Promotional Art
- Stefan „R.D.“ Lange (co-founder): Main Programmer; Story & Lore; Concept Art; Area Level Design; Dungeon Level Design; Menu Design & Programming; Enemy Design & Programming; Quest Design; NPC Graphics
- Deniz „Intero“ Akbulut: Music Composer; Sound Designer
- Flora „Teflora“ Valentina Valerius Ben Abdeslam Ben Modeslam Ben Omar Mohammed Abdeslam: Sound Designer
- Anthony „Airon“ Oetzmann: Sound Designer
- Henning „GFlügel“ Hartmann: Story & Lore; Area Level Design; Enemy Design & Programming; Quest Design; German Localization
- Fabrice „Frece“ Magdanz: Concept Art; Overworld Graphics; Effects & Animation; Portrait Design & Graphics; Promotional Art
- Lina: Concept Art
- Thomas „T-Free“ Fröse: Concept Art; Overworld Graphics; Effects & Animation; Portrait Design & Graphics; NPC Graphics; Promotional Art
- Martina Brodehl: Overworld Graphics
- Daniel „The_question“ Tillmann: Overworld Graphics
- Dillon Martin: Portrait Design & Graphics
- Nico Hecklau: Business Advisor
- Stefan „Xaardas“ Gerstberger: Business Advisor
- Klaus Klein: Business Advisor
- Roland Wallis: German Localization
- Streetclaw: German Localization
- Rowanism: German Localization
- Dennis „HerrDekay“ Kröner: German Localization
- Julian Garn: German Localization
- Julia „FlareShard“ Hartl: German Localization
- Liferipper: German Localization
- Nemuri: Promotional Art
- Van An Nguyen: Promotional Art
- Mauricio Chavez Murias: Promotional Art
- Josephin „Hyouto“ Rettig: Promotional Art
- Janina „Solacy“ Preidel: Concept Art
Trivia
In CrossCode gibt es eine Reihe von Anspielungen auf die Maker-Szene. Zu nennen sind:
- Zu Spielbeginn findet sich auf der MS Solar ein Raum, in dem sich ein Spieler gerade an einem Bossgegner aus Velsarbor versucht. Sergey kommentiert dies mit den Worten „Oh! Ich dachte, dieses Spiel wäre eingestellt!“.
Links
- ↑ 1,0 1,1 Vorstellung der ersten Demo im RPG-Atelier
- ↑ CrossCode auf IndieGogo
- ↑ CrossCode auf SteamDB
- ↑ CrossCode auf MetaCritic
- ↑ Doktorand des SIC erhält deutschen Entwicklerpreis für Computerspiel - Artikel über CrossCode bei der Universität des Saarlands
- ↑ Ankündigung des „A New Home“ DLCs
- ↑ Cross Code Direct Link auf Github
- ↑ Interview mit Felix „Lachsen“ Klein bei cerealkillerz.org
- ↑ Mega Ninja Hobo online spielen
- ↑ CrossCode auf Steam
- ↑ Marlex: Das Ende einer Ära - Über das Aus von Dawnatic Games
- ↑ CrossCode auf SteamSpy
- ↑ Auf-ein-Bier-Gamespodcast mit Felix „Lachsen“ Klein